Screenshots der mobilen App eddilake mit dem Slogan "Spielerisch den Umgang mit digitalen Medien lernen"

eddilake – eine App für Medienkompetenz

Heutzutage ist die tägliche Mediennutzung für Schüler:innen völlig selbstverständlich – das heißt aber noch lange nicht, dass Kinder und Jugendliche wissen, wie man mit den zahllosen Möglichkeiten neuer Technologien umgeht. Auch Lehrkräfte kann die große Menge digitaler Medien schnell überfordern. Abhilfe verspricht die mobile App eddilake, die Medienkompetenz erlernbar machen will. Wir haben mit dem Mitgründer Felix Duffner darüber gesprochen, wie die App funktioniert und wie sie an Schulen genutzt werden könnte.

Kannst du das grundlegende Konzept von eddilake kurz umreißen?

Die eddilake Lern-App unterstützt Lehrerinnen und Lehrer bei der Vermittlung von Medienkompetenz im Unterricht oder in Präventionsveranstaltungen. Die App bietet passende Lernübungen zu aktuellen Themen aus der digitalen Lebenswelt, die fächerübergreifend in den Unterricht integriert werden können. Highlight jeder Lernübung ist ein Simulationsbereich mit interaktiven und realitätsnahen Übungen zum Kompetenzerwerb. Eine intelligente Auswertung hilft Lehrkräften, die digitale Lebenswelt der Schüler:innen besser zu verstehen und unterstützt die Reflexion. Die intuitive Gestaltung der App ermöglicht einen schnellen Einsatz und ist auch für weniger erfahrene Lehrkräfte und QuereinsteigerInnen geeignet.

Die Ansicht der eddilake App für Lehrkräfte zeigt verschiedene Lehrübungen zur Auswahl
So sieht die eddilake App für Lehrkräfte aus – hier können verschiedene Lernübungen gewählt werden (Copyright: eddilake)

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

In einem Selbstexperiment haben wir bei einer Vielzahl von Anbietern unsere persönlichen Daten abgefragt, teilweise aus über 10 Jahren Nutzung, wie z. B. bei Facebook. Die Datenmengen und Details öffneten uns die Augen und zeigten, wie schlecht wir in unserer Schulzeit über den Umgang mit digitalen Medien aufgeklärt wurden. Schnell wurde uns klar, dass wir nicht alleine waren und dass es um die Medienkompetenz heute nicht viel besser steht, während die digitalen Medien exponentiell wachsen.

Für wen eignet sich eure App – und für wen nicht?

Unsere App eignet sich für Lehrkräfte der Sekundarstufe, zunächst für die Klassen 5 – 7. Lerninhalte für die Grundschule sowie für höhere Klassenstufen sind jedoch bereits in Planung.

Die intuitive Gestaltung der App ermöglicht einen schnellen Einsatz und ist auch für weniger erfahrene Lehrkräfte und QuereinsteigerInnen geeignet.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Lern-Apps und ähnliche Angebote. Was macht eddilake besonders?

Das Besondere an unserer App sind die sehr realitätsnahen und interaktiven Übungen, die eine direkte Anwendung des Gelernten ermöglichen. Darüber hinaus bieten wir eine Kombination aus App-basierten Fortbildungen und Elternabenden an. Dies ermöglicht den Schulen eine ganzheitliche und effektive Medienerziehung.

eddilake Mitgründer Felix Duffner
eddilake-Mitgründer Felix Duffner (Copyright: eddilake)

Welche Rolle spielt KI für eure Entwicklung?

KI hält in rasantem Tempo Einzug in die digitale Welt der Kinder. Es ist uns wichtig, in unseren Lernübungen darüber aufzuklären und die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln. Gleichzeitig nutzen wir die Technologie selbst, um z. B. eine stärkere Personalisierung oder eine intelligentere Auswertung zu ermöglichen.

Wie überzeugt ihr Schulen davon, euer Angebot zu nutzen und wie ist die Resonanz bisher?

Auf der didacta 2023 haben wir unsere Lern-App zum ersten Mal einem breiten Publikum vorgestellt und die Resonanz war überwältigend! Sowohl Lehrkräfte als auch Bildungseinrichtungen aus den unterschiedlichsten Bereichen zeigten großes Interesse. Wir rechnen mit einer zunehmenden Wichtigkeit der Medienbildung, was uns in Gesprächen mit Bildungsexpert:innen immer wieder bestätigt wird. Unsere Gesprächspartner:innen erkennen den Mehrwert unseres Angebots, indem wir sie die App direkt selbst ausprobieren lassen. Auch ein Verkaufsgespräch darf spielerisch und unterhaltsam sein!

Welche technische Ausstattung und welche Finanzmittel brauchen Schulen, um eddilake zu nutzen?

Die eddilake App ist browserbasiert und lässt sich somit an jedem Gerät öffnen. Zur optimalen Nutzung empfehlen wir jedoch (Schul-)Tablets. Die App fällt in der Regel in den Bereich der Lehrmittel.

Ihr bietet auch Fortbildungen für Schulen an – was vermittelt ihr dort konkret?

Lehrkräfte sind mit der Vielzahl der neuen digitalen Medien und Themen oft überfordert. Um die Lehrkräfte zu entlasten, sind unsere Lernübungen fertig aufbereitet und direkt einsatzbereit. Dennoch halten wir es für sehr wichtig, als Lehrkraft am Ball zu bleiben. Genau wie die Schüler:innen können sich auch die Lehrkräfte in unseren App-gestützten Fortbildungen spielerisch weiterbilden. Wir geben einen Überblick über aktuelle Entwicklungen, stellen Unterrichtsmaterialien vor, geben Impulse zur Umsetzung und bieten auf Wunsch thematische Vertiefungen an.

Ihr nehmt am Incubator der Founders Foundation teil, kannst du uns dazu mehr berichten?

Der EdTech Next Incubator unterstützt uns insbesondere beim Markteintritt mit professionellen Workshops und einem großen Netzwerk. Zudem gibt es einen großartigen Austausch mit anderen EdTech Startups in einer wachsenden Community.

Wann geht ihr offiziell live und was habt ihr euch für die nächsten drei Jahre vorgenommen?

Der Beta-Launch wird mit ausgewählten Schulen im Mai stattfinden. Der Launch folgt im September zum neuen Schuljahr. Wir werden die Angebote auf der Plattform stark ausbauen und die gesamte Sekundarstufe bedienen. Auch Angebote für Grundschulen sind geplant.

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